Die Stiftung Bündnis Mensch & Tier hat in den Jahren 2015 - 2017 Kinder im Alter zwischen 8 und 11 Jahren eingeladen, an einem Tag auf dem Begegnungshof in ihrer Heimatregion eine Forschungsexpedition mit Mensch & Tier zu erleben. Es galt, in der Rolle des Proviantmeisters, des Zeitmessers, des Kartenlesers, des Expeditionsreporters u.v.m., das Leben und die Sprache der Heim- und Nutztiere, die Natur und die Insekten zu erforschen.
Die Forschungsexpeditionen wurden freundlicherweise gefördert durch die Stiftung SelbstWertGefühl.
Teilnehmende Begegnungshöfe
Menschen brauchen Tiere (BY)
(Begegnungshof bis 2017)
Impressionen 2016
Auch dieses Jahr haben die Kinder während der Forschungsexpedition auf den deutschen und österreichischen Begegnungshöfen viel erlebt. Der eiskalte Regen im Süden und der starke Wind im Norden haben die Expeditionsteams nicht abgehalten sich wissbegierig in den Ställen, auf den Weiden im direkten Kontakt mit Esel, Schafen, Lamas, Hühnern und vielen anderen Tieren auszutauschen.
Einen Tag lang erforschten die Kinder die Welt der Tiere, beobachteten Tiere, stellten Fragen, suchten Antworten, erlebten Forscherkonferenzen und Begegnungen mit den Tieren im direkten Kontakt.
Begegnungshof Häuslemaierhof (BW)
Im Schwarzwald haben die Expeditionsmitglieder wie die großen Forscher dieser Welt verantwortliche Aufgaben übernommen: Helen war die Expeditionsreporterin, Matilda war die Signalgeberin, Lara die Stabträgerin, Zoe hatte als Zeitwächterin den Blick auf die Uhr und Paul war der Windmesser.
Begegnungshof Lamahausen (HE)
Auf dem hessischen Begegnungshof Lamahausen startete die Forschungsexpedition bei strömenden Regen - was dem Forscherdrang aber kein Abbruch tat. So begann die Expedition unter dem Dach und in den Ställen. Nach dem sich alle Expeditionsteilnehmer kennengelernt hatten, erforschten alle neugierig die Lebenswelten und Futtergewohnheiten der Tiere auf dem Hof.
Alice stellt fest: "Die Lamas haben echt coole Zähne!“ - was diese wohl fressen? Mit einer alten Futtermaschine zerkleinerten die Forscher Obst und Gemüse für die Schweine, Hühner und Kaninchen. Julia war beeindruckt, dass „die Schweine richtig leckeres Futter bekommen – können wir das auch essen?“.
Spannend war es angesichts der Witterung, die Fell- und Federkleider der Tiere zu erforschen, die den Körper vor Regen und Kälte schützen. Wie schaffen die Tiere es nur, dass sie trotz der Kälte und der Nässe eine warme, trockene Haut haben? „Ich hätte nie gedacht, dass ein nasses Huhn unter den Flügeln so warm und kuschelig ist" (Florian).
Nach dem Mittagessen machte der Regen eine kurze Pause, sodass sich die Expedition mit Lamas, Ziegen und Hunden auf den Weg in den Wald machen konnte. Hier erforschten die Kinder im Schneegestöber Wildspuren in der Rhön und konnten sogar Spuren von Wildschweinen entdecken.
Begegnungshof Menschen brauchen Tiere (BY)
Das Expeditionsbuch wird befüllt - das Team stellt sich vor und schreibt sich ins Buch ein. Hier stehen auch schon die Ergebnisse aus dem letzten Jahr - was wird dieses Jahr neu erforscht?
Begegnungshof Stadtteilfarm Huchting (HB)
Auch auf der Stadtteilfarm Huchting, in Bremen, machten sich junge Forscher erneut auf, die Welt der Tiere zu erforschen.
Mit dem Einzug in die Forschungsstation begann ein aufregendes Abenteuer für die Forscher. Zu Beginn durften die Expeditionsteilnehmer ersteinmal richtig anpacken - die Ställe wurden gemeinsam ausgemistet. Und dabei die ersten Entdeckungen gemacht: wer wohnt denn wo auf dem Hof. Beim Kennenlernen der Tiere ließen sich die Forscher viel Zeit: u.a. Hühner, Minischweine, Gänse und Ponys und Esel wurden genauestens beobachtet.
Emily und Maja z.B wollten gerne mehr über die beiden Haflinger Nessie und Moritz wissen "Wieso leckt Moritz immer die Hände?" - Noah war ganz neugierig auf die Gänseschar in Huchting - "Warum laufen die so oft hintereinander" oder "Warum trinken die dreckiges Wasser vom Boden?"Zurück in der Forschungsstation tauschten sich die Forscher über die Beobachtungen aus, trugen Fragen zusammen und notierten ihre Forschungsfragen in dem Expeditionsbuch - um die nach dem Mittagessen weiter zu erforschen.
Aber vorher wurden die Tiere versorgt, wobei die Proviantmeister die Verpflegung des Expeditionsteams vorbereitete.
Bei der Konferenz der Forscher konnten alle Expeditionsteilnehmer von den Erlebnissen, ihren Beobachtungen berichten. Wer hat etwas Neues entdeckt? Wer möchte noch unbedingt sein neues Lieblingstier vorstellen.
Begegnungshof Tomtes Hof (NI)
In Ostfriesland, auf dem Begegnungshof Tomtes Hof, haben die Kinder das Haustier des Jahres 2016 - das HUHN erforscht. Bei richtigem Aprilwetter trotzten die Expeditionsteilnehmer den widrigen Witterungsbedingungen - Regen, dann wieder warmer Sonnenschein bis hin zum Schneetreiben.
Zu Beginn der Expedition wurde der Hof erkundet und alle Forscher machten sich einen Überblick über das Expeditionsterrain und lernten alle Tiere auf dem Hof kennen. Eine detaillierte Karte wurde angelegt.
Die Hühner standen im Mittelpunkt der Forschungsexpedition und wurde genauestens unter die Lupe genommen. Zuerst haben sich die Expeditionsteilnehmer gegenseitig erzählt, was sie alles schon über Hühner wissen.
Und überlegt, wie die Hühner eigentlich leben. In einem kleinen Experiment haben alle ausgetestet, wie es sich in den verschiedenen Haltungsformen anfühlt, ein Huhn zu sein.
Bei dem Beobachten der Hühner ist so einiges aufregendes passiert. Jeder Forscher hat sich je ein Huhn ausgesucht, was er nicht aus den Augen gelassen hat.
Florian hat Hahn Fridolin beobachtet und hat ins Expeditionsbuch eingetragen: "Fridolin hat gescharbt und mit dem Schnabel nach Würmern gesucht. Er hatte Damen bei sich und ist mit den Damen zu den Gänsen gelaufen. Er hat die Hennen vor einer Gans beschützt."
Bei der Expedition sind den Forschern noch viele andere Tiere begegnet und es wurden Forschungsfragen überlegt, spannende Beobachtungssequenzen durchgeführt und dokumentiert z.B. wie gehen Kaninchen miteinander um?
Begegnungshof
Auf dem österreichischen Begegnungshof Lamabergland hat die Natur auch dieses Jahr wieder für Überraschungen gesorgt.
Kaum auf dem Hof angekommen, konnten die Forscher bereits einen Kuckuck hören - den ersten in diesem Frühjahr. Und auf dem Weg in den Lama-Stall fanden sie dort auch ein Vogelnest entdeckt: „Im Lama Stall fanden wir ein frisch gebautes Nest“ berichten die Kinder in ihrem Expeditionsbuch: „Beim genauen Hinschauen sahen wir kunstvoll eingeflochten braune und weiße Flusen – echte Lamawolle, die beim Scheren abgefallen ist oder die Vögel im Zaun gefunden haben, wo sich die Lamas und Alpakas schubbern.“
Mit Lupe ausgerüstet untersuchten die jungen Forscher ganz genau das Lamaflies auf mögliche Schnittstellen.
Leon beobachtet die Lamas und staunte, wie geschickt sich Lamas kratzen können. "Ich komm mit meinem Fuss nicht bis zum Ohr. Und es fällt dabei nicht mal um". Schon begeben sich die Forscher in einen Selbstversuch, probieren aus, auf einem Bein zu stehen. Wer kann dabei Anleitung geben: natürlich die Enten. Also wird flux die Ente beobachtet.
Die Lupe war diese Jahr ein wichtiges Hilfsmittel. Mit ihr wurden auch die Köttel von Hase, Ziege und Lama erforscht und verglichen. Zum Erstaunen aller macht der Hase die größten
Köttelchen und das, obwohl er doch der Kleinste ist.
"Ziegenköttel sind wunderschön rund...", meinte der jüngste Teilnehmer "...und so schön schwarz".
Bei der Untersuchung der Lama-Haufen waren die Forscher sehr pfiffig. Sie konnten rasch zuorden, welches Lama Gras gefressen hatte und welches sich von Heu ernährt, weil es im Stall steht. Die Farbe verrät den Speiseplan!
Begegnungshof In der Espe (NRW)
„Die Natur ist schon ein Wunder", stellen die Expeditionsteilnehmer auf dem Hof "In der Espe" fest.
Die Expeditionsteilnehmer sind mit vielen tollen Beobachtungen und Forschungsaufgaben durch den Tag gewandert. Es haben sich alle mit den Hunden vom Hof, über die Pferdeweide bis in den Wald vorgearbeitet - immer mit einem offenen Blick für die Natur und die Tiere. Auf dem Weg wurden viele verschiedene Pflanzen, Tiere (Erdhummel, Schnecken, Bienen, Waldameisen, Käfer, …) und Spuren entdeckt. Auch wenn sich dann die Entdeckung eines Stinktiers doch nur als Pferdeapfel herausstellte. Zwischendurch gab es einen kleinen Sauerampfer-Snack „Sauerampfer hat ja einen Geschmack wie Zitrone“ oder ein junges Buchenblatt wurde probiert: „Aus Buchenblättern können wir ja Blattsalat machen.“
Der Unterschied zwischen Taub- und Brennessel wurde erforscht.
Immer wieder wurden Eintragungen ins Expeditionsbuch vorgenommen, was allen viel Spass bereitet hat. Mit dem Wetter hatte die Expedition echtes Glück, es war zwar kühl, aber trocken und am Ende kam sogar die Sonne noch heraus. Aus dem Wald haben die Expeditionsteilnehmer den Pferden frische Birken- und Buchenzweige mitgebracht. Das Verfüttern hat allen ziemlich gut gefallen: nicht nur den Pferden.
In der Abschlussrunde haben alle einstimmig beschlossen, auf jeden Fall wieder zu kommen!